Die Lodenerzeugung
Die besondere Qualität unserer Stoffe wird auch heute wie seit bald 600 Jahren nur durch aufwändige, schonende und sorgfältige Verarbeitung erreicht. Unzählige Arbeitsgänge garantieren bestes Handwerk. Hier ein kurzer Überblick der wichtigsten Arbeitsgänge.
Spinnen
In der Ringspinnerei wird das 1. Vorgarn zu einem festen Faden (Garn) versponnen. Je nach Verwendungsart werden die Fäden in verschiedenen Stärken gesponnen.
Zwirnerei und Spulerei: Hier werden die verschiedenen Garne (gedrehter Faden) zu verschiedenen Zwirnen verarbeitet. Dabei werden mehrere Garne miteinander verzwirnt (gedreht) um mehr Festigkeit zu erlangen. Mit dem Einsatz von unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Drehen erhält man verschiedene Effekte. Zum Beispiel erhält der Bouclé Loden dadurch seine noppige Oberfläche. Der versponnene Faden wird zu Stoffen verwebt oder zu Strickgarnen weiterverarbeitet.
Weben
In der Weberei werden die fertigen Garne und Zwirne zu verschiedenen Wolltüchern verwebt. Je nach Verwendungszweck werden verschiedene Bindungen (Webtechniken) wie zum Beispiel Leinwand, Köper oder Double eingesetzt.
Auf einem Webstuhl befinden sich zwischen 2000 und 4000 Kettfäden. Ein fertiges Stück erreicht eine Länge von 40 – 60 Metern und eine Breite von zirka 2,30 Metern. Nach einer Kontrolle werden die Rohlinge gewalkt. Denn erst durch die uralte Technik des Walkens entsteht der Loden.
Walken
Das Walken ist eine alte und einfache Arbeitstechnik. Das Wolltuch wird in handwarmem Wasser (30-40°C) unter Zugabe von Kernseife durch Druck und Reibung gewalkt. Dabei verfilzt die Wolle, wird dichter und ca. 40% kleiner.
Dadurch erhält das Werkstück viele Vorteile. Gewalkte Ware ist nahezu winddicht und sehr strapazfähig. Durch das natürliche Wollfett Lanolin ist der Loden auch natürlich imprägniert.
Trocknen
Trocknen
Um die Stoffe so schonend wie möglich zu behandeln werden sie nach alter Tradition an der frischen Luft getrocknet. Dadurch bekommt der Loden die Gelegenheit, die beim Walken oder Färben aufgenommene Feuchtigkeit langsam auszuatmen. Hierbei bleibt die Wolle geschmeidig, atmungsaktiv und wasserresistent.
Veredeln
Appretur
Im letzten Schritt wird der Loden veredelt, um ihm ein besonderes Aussehen und eine bestimmte Eigenschaft zu geben. Die besondere Weichheit, Glanz, Glätte und Geschmeidigkeit entstehen bei unterschiedlichen Arbeitsschritten wie Bügeln, Scheren oder Rauen.
Unsere Decken werden nach wie vor mit Naturdisteln (Karden) aufgeraut, um eine elektrostatische Aufladung zu verhindern und die Decken so schonend wie möglich zu behandeln.